Wellpappe (auch Wellkarton genannt) ist eines der geläufigsten Verpackungsmaterialien, wenn es um den geschützten Transport von Waren und Güter geht. Die Herstellung auf nachwachsenden und leichten Rohstoffen (vgl. Recycling Code de Wellpappe) verleiht der Wellpappe ihr geringes Eigengewicht, dennoch ist sie recht belastbar. Das macht Sie in Deutschland zu einem der am häufig eingesetzten Transportverpackungen. 2015 lag der Marktanteil der Verpackung aus Zellstoff bei rund 65%. Wellpappe besteht aus dem Rohstoff Papier, welches durch einen komplexen Prozess zur Wellpappe verarbeitet wird. Dazu wird mindestens eine Glatte und eine gewellte Pappe zusammengeklebt. Die wohl gängigsten Ausprägungen der Wellpappe sind die 2- und 3-welligen (bestehend aus 7 Schichten: 3 gewellte und vier glatte Papierbahnen) Pappen. Man spricht hier auch von der einseitig beklebten oder einseitigen Wellpappe. Der Zusammenschluss von glattem Papier und der Papierwelle(n) (auch als geriffelte Pappwelle bezeichnet) bildet einen Hohlraum, welcher ihr die Stabilität und Tragfähigkeit verleiht. Zudem wird die Festigkeit durch die eingesetzte Papierqualität (Verhältnis zwischen recycelten Altpapierfasern und frischen Papierfasern) bestimmt. Je größer der Anteil der frischen Papierfasern und das Flächengewicht ist, desto solider ist die Wellpappe im Gesamten.
Die Wellpappe ist einseitig, einwellig, doppelwellig oder dreiwellig erhältlich.
Die Auswahl der richtigen Wellpappe hängt von den zu transportierenden Waren/ Güter ab. Hier gilt: Je höher das Eigengewicht und Sensibilität der zu verpackenden Ware, desto mehr Wellen sollte die Pappe haben. Denn: Je mehr Wellen verarbeitet wurden, desto größer die entstandene/vorhandene Anzahl der Hohlräume. Zudem wirken die Hohlräume wie eine Art Airbag, welche Stöße beim Transport optimal abfedert und die verpackte Ware schützt.
Aber wie entsteht nun die Welle bzw. die einzelne Wellbahn? Die Wellen entstehen Unter Druck mit Hilfe einer Riffelwalze und heißem Wasserdampf in speziellen Wellpappenanlagen. Hier werden die einzelnen Wellbahnen und Decken (je nach Ausprägung) auch miteinander verklebt.
Die einwellige Wellpappe (auch a als Simplex bezeichnet) besteht aus drei miteinander verklebten Schichten: der Außendecke, einer Wellbahn und der Innendecke und eignet sich für leichte Produkte (z.B. Konsumgüter der Nahrung- und Genussmittelindustrie).
Die Wellbahnen werden je nach enge der Wellen in A-Wellen (auch Grobwelle), B-Wellen (auch Feinwelle), C- Wellen (auch Mittelwelle) oder E-Wellen (auch Feinst- oder Mikrowelle) unterschieden. Generell gilt, je weiter und damit weniger gekrümmt die Wellen einer Pappe ist, desto stabiler und stoßfester ist sie. Unabhängig von Ihrer Beschaffenheit sind alle Ausprägungen nach DIN 55 468 normiert.
A-Welle
t-Wert*: 8.0-9.5
h-Wert**: 4.0-4.8
Charakteristik: Aufgrund Ihrer Grobwelligkeit, sehr gute Feder- & Dämmwirkung
C-Welle
t-Wert: 6.5-7.9
h-Wert: 3.2-3.9
Charakteristik: Mittelwelle ist vielseitig einsetzbar
B-Welle
t-Wert: 5.5-6.5
h-Wert: 2.2-3.0
Charakteristik: Feinwelle eignet sich besonders für robuste Waren/ Produkte
E-Welle
t-Wert: 3.0-3.5
h-Wert: 1.0-1.8
Charakteristik: Feinstwelle ermöglicht den optimalen Druck und ist damit optimal für verpackte Produkte im direkten Verkauf.
*t-Wert (Wann teilt sich die Welle?) **h-Wert (Wie hoch ist die Welle?)
In der Weiterverarbeitung der Wellpappe können durch Zuführung weiterer Werkstoffe weitere Produkteigenschaften erzeugt werden, z.B. schwer entflammbar, öl-, rutsch-, scheuerfest sowie wasser-, fettabweisend.